📖 Rezension zu: „Unser Projekt Bauernhof“ von Matthias Rompe

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Tipps für den Weg zum eigenen Bauernhof

In diesem Buch stellt Familie Rompe – bestehend aus Matthias, Anne, Johanna, Helene und Richard – 100 Anleitungen, Rezepte und Ideen für DIY und Selbstversorgung vor.
In „Wie alles begann“ werden die Rahmenbedingungen des Projektes Selbstversorgung vorgestellt und vom Traum vom Landleben erzählt. Daraufhin widmet sich das Kapitel „Unser Haus“ dem Ausbau der eigenen vier Wände. Hier werden das Selberbauen von Küche, Bad-, Schlachtraum oder Spa sowie dem Kinderzimmer, Fußboden, Türen und Oberlichtern als preiswerte Alternativen genauso wie Rezepte aus der Küche des Hauses vorgestellt. Im Anschluss daran wird der Hof in den Fokus gerückt: Mauern, Tore, Zäune, Hoftor, Sitzecken, Räucherrezepte, Garten – die Vielfalt ist groß. Als nächstes folgt das Kapitel „Unsere Tiere“: Hier findet der Leser alles über Hühner, Enten, Gänse, Wachteln, Kaninchen und Bienen. So werden einige Ideen zur Selbstversorgung und Tipps zur Haltung gegeben. Abgerundet wird das Ganze durch „Werkzeuge“, damit man für alle Gelegenheiten gerüstet ist.

Dieses Buch zeigt von Anfang an, wie die Familie das Projekt der Selbstversorgung angeht. So erfährt man von allen Schwierigkeiten und bekommt wichtige Denkanstöße für die eigene Planung an die Hand. Die vorgestellten Tipps helfen wirklich, zu verstehen, wie man ganz neu anfängt. Beeindruckend war für mich beispielsweise das Bauen einer Küche mit den einfachsten Mitteln. Doch zeigt dieses Buch nicht nur, wie man einzelne Unterprojekte startet, sondern auch, wie der Bauernhof zu einer Art Selbstläufer wird.
Für mich besonders ansprechend waren die vielen Rezepte für Wein, Brot, Weingelee und vieles mehr.

Alles in allem ist „Unser Projekt Bauernhof“ eine leicht verständliche Hilfestellung für jeden, der davon träumt, auf dem Land neu anzufangen und den Schritt in Richtung Selbstversorgung zu wagen. Mut macht dieses Werk sicherlich – denn auch mit kleinen Mitteln lässt sich viel erreichen.

4 Sterne

4-Sterne

📖 Rezension zu: „Die neuen Paten“ von Jürgen Roth

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Lässt mich zwiegespalten zurück…

Dieses Werk soll aufzeigen, wie Trump, Putin, Erdogan, Orbán & Co als die „neuen Paten“ regelrechte „Mafia-Staaten“ errichten. So bedienen sich die autoritären Machthaber mafiöser Strategien um den Staatsapparat nicht nur zu infiltrieren und zu schwächen, sondern letztlich ganz zu übernehmen. Dabei ist jeder, der die Herrschaft bedroht, als Feind zu betrachten und zu behandeln.

Das Buch ist in Kapitel zu den jeweiligen Politikern unterteilt. Im Anschluss daran findet sich auf den Seiten 271 bis 304 das Quellenverzeichnis. Auf mich machte es den Eindruck, als sollte jede Aussage gut belegt werden – auch wenn dies zum Teil mithilfe von anderen Werken des Autors, Bild-Artikeln sowie Facebook-oder YouTube-Links geschieht. In meinen Augen ist dies etwas schade, da ich mich mehr über weniger und dafür durchweg seriöse Quellen gefreut hätte.
Generell, empfand ich das Buch als anstrengend zu lesen, obwohl mich die Thematik sehr reizte. Oft beeinhaltete ein einzelner Abschnitt bereits derart viele, mir nicht geläufige Namen (über die ich mich vorm Weiterlesen dann erst etwas informieren wollte), dass von einem Lesefluss kaum zu sprechen war. Auch erdrückten mich die vielen Hochrechnungen (oder besser Schätzungen…?) passagenweise.
Gerade in dem Kapitel zu Donald Trump bestand ein großer Teil aus Informationen, die – zumindest in groben Zügen – mittlerweile geläufig sein sollten (Stichwort Beton). Oder – egal ob es nun letztendlich gänzlich stimmt -, dass Trump „nach Recherchen [der Washington Post] in diesen einhundert Tagen 492 Mal falsche oder irreführende Aussagen gemacht hat. […] Nur an zehn von hundert Tagen habe Trump keine falschen oder irreführenden Aussagen von sich gegeben. An sechs dieser zehn Tagen soll er übrigens Golf spielen gewesen sein“ (S. 39).
Dennoch gab es auch einige sehr interessante Informationen. Besonders bemerkenswert waren einige Zitate, beispielsweise eines von Seehofer, der über Trump lobend sagte:
„Er setzt mit Konsequenz und Geschwindigkeit seine Wahlversprechen Punkt für Pukt um. In Deutschland würden wir da erst mal einen Arbeitskreis einsetzen, dann eine Prüfgruppe und dann noch eine Umsetzungsgruppe“ (S.16). Bei manchen, nicht vom Autor getroffenen, Aussagen hätte ich am liebsten aufgeschrien. Auch, etwas genauer den schier überall praktizierten Nepotismus vor Augen geführt zu bekommen, war beeindruckend. Denn dieser findet sich keineswegs nur bei Trump, der öffentlich bekennt, Vetternwirtschaft zu mögen (S.42).

Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück, da ich einerseits die Thematik als äußerst wichtig, die Umsetzung aber zum Teil als nicht gelungen erachte. Sehr dichte Passagen wechseln sich mit eher lockeren und weniger wissenschaftlichen Abschnitten ab.

Ich vergebe daher 3 Sterne

3-Sterne

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📖 Rezension zu: „Der Untertan“ von Heinrich Mann

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Manns Epochenroman um Diederich Heßling dürfte sich genug Bekanntheit erfreuen, als dass es nicht allzu notwendig ist, auf den Inhalt einzugehen. Zweifellos ist es ein bemerkenswertes Werk, das einem passagenweise einiges abverlangt.

Hier wurde „Der Untertan“ von Heinz Drache, Helga Zeckra, Guste Daimchen und weiteren Sprechern vertont.  Einerseits sorgt dies für reichlich Abwechslung, andererseits empfand ich es gerade anfangs als verwirrend. Während der 350 Minuten Laufzeit musste ich regelmäßig Pausen einlegen, da das Zuhören durchaus anstrengend wird. Dies liegt allerdings sicherlich zu großen Teilen an dem vertonten Werk selber, sodass ich dieses Hörbuch jedem, der die Erzählung abwechslungsreich vorgetragen bekommen möchte, empfehlen kann.

Ich vergebe 4 Sterne

4-Sterne

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